Mit Ewin regionale Logistik nachhaltiger machen

Das Angebot an regional erzeugten Lebensmitteln und Produkten in der Lüneburger Heide ist vielfältig. Bei der Vermarktung sieht die Naturparkregion aber noch Optimierungsmöglichkeiten. Eine mit Bundesmitteln geförderte Initiative soll helfen, die Logistik effektiver zu gestalten.

Der Nachhaltigkeitsgedanke, der behutsame und verantwortungsbewusste Umgang mit begrenzten Ressourcen, ist in der Lüneburger Heide weit verbreitet. Groß ist das Spektrum von Lebensmitteln und anderen Erzeugnissen, die auf den Höfen, in Manufakturen oder kleinen Handwerksbetrieben produziert und in der Region regional vermarktet werden. Die Palette reicht von Klassikern wie Honig, Eier, Brot und Marmelade über verarbeitete Fleischprodukte bis hin zu Bier und Hochprozentigem aus regionaler Herstellung. Ein Markt mit guten Wachstumsperspektiven.

Da ist viel Verkehr unterwegs, laufen jede Menge Warenströme über die Straßen – vielfach jedoch unstrukturiert, nach dem Prinzip „jeder für sich“. Kleine Lebensmittel-Manufakturen, regionale Verkaufsautomaten und ein großes Angebot an Hofläden sind wichtige Pfeiler für die Nahversorgung auf dem Land bis in die kleinste Gemeinde. Kooperationen, das effektiver zu machen, bleiben jedoch häufig im Kleinen stecken, weil kleine Transportmengen und heterogene, unterschiedliche Abnehmer begrenzende Faktoren sind. Ein beträchtliches Angebot an regionalen Produkten bleibt potenziellen Kunden so vorenthalten, weil das Augenmerk der Erzeuger auf der Herstellung ihrer Produkte liegt und der Aspekt, wie sie möglichst günstig zu den Abnehmern gebracht werden können, vernachlässigt wird. „Der Transport ist oft nicht eingepreist“, sagt Petra Reinken. Die individuelle Logistik sei ineffizient, klimaschädlich und teuer. Es fallen Kosten an, über die sich viele Erzeuger nicht im Klaren seien. Seit gut einem Jahr ist die Mitarbeiterin der Naturparkregion Lüneburger Heide mit dem Aufbau eines Netzwerks beschäftigt.

„Effiziente Warenströme im Naturpark Lüneburger Heide“, kurz EWIN, heißt die vom Bundeslandwirtschaftsministerium über das Programm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung geförderte Initiative. Sie soll eine Transportlogistik für regionale Erzeuger, Produzenten und Händler liefern und die regionale Wertschöpfung erhöhen, bestehende, analoge Netzwerke sowie eine digital organisierte Transportlogistik verzahnen.

Es ist ein zweistufiges Programm. Am 31. Juli endet die 15-monatige Pilotphase. Jetzt hofft Naturpark-Mitarbeiterin Reinke auf den Zuschlag für die Aufnahme in die Umsetzungsphase. Maximal 230.000 Euro Fördersumme, größtenteils für Personalkosten, stünden dann über einen Zeitraum von zweieinhalb bis drei Jahre zur Verfügung. Es solle kein dauerhaftes Förderprogramm sein, betont sie. „Aber ohne Förderung geht’s nicht.“

„Sind nicht die Ersten, die daran arbeiten“

Der Aufbau einer Logistik für regionale Produkte sei kein Selbstläufer, sagt Petra Reinken, aber man müsse das Rad auch nicht neu erfinden: „Wir sind nicht die Ersten, die daran arbeiten.“ Auf das Projekt EWIN aufmerksam geworden ist sie vor zwei Jahren beim Bundestreffen der Regionalbewegung im brandenburgischen Nauen. Der Kongress vernetzt Regionalinitiativen untereinander und auch mit  Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden sowie Gesellschaft. Das nächste Bundestreffen der Regionalbewegung wird vom Naturpark Lüneburger Heide ausgerichtet. Es findet vom 4. bis 6. Juni im Camp Reinsehlen statt.

 

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