Bad Fallingbostel bereitet sich auf AfD-Parteitag vor

„Unser Kreuz hat keinen Haken“, steht auf dem Plakat, das (von links) Pastor Manuel Ziggel, Lore Seidel von Omas gegen Rechts, Fabio Lindhorst, der Sprecher des Aktionsbündnisses, und DGB-Sekretär Dirk Gravels vor der St.-Dionysius-Kirche präsentieren, von wo der Protest gegen den AfD-Parteitag startet. Foto: vo

Die Kreisstadt bereitet sich auf ein Ereignis vor, das nicht nur in Bad Fallingbostel bei vielen Menschen für Unbehagen und Wut sorgt, bei einigen auch Ängste weckt.

Vom 7. bis 9. März will die AfD ihren Landesparteitag in der Heidmark-Halle abhalten. Auch wenn von der in Niedersachsen als rechts­ex­tre­mis­ti­scher Ver­dachts­fall eingestuften Partei dazu bisher wenig zu hören ist, ist die Veranstaltung bereits an zahlreichen Stellen im Stadtbild gegenwärtig.

„Zusammen gegen den Faschismus“ ist in regenbogenfarbenen Lettern in einem Schaufester zu lesen. An den Ortseingängen stehen an Bauzäunen befestigte Plakate, auf denen unter dem Stadtlogo „Miteinander. Vielfältig. Demokratisch. Kein Platz für Rechtsextremismus“ steht.

Lagezentrum der Polizei steht bereits

Vor der Halle trifft die Polizei Vorbereitungen für „eine größere Veranstaltung“, auf die man laut dem Sprecher der Polizeiinspektion, Tarek Gibbah, vorbereitet sein wolle. Ein Container für das Lagezentrum steht dort bereits.

Mehrere Veranstaltungen in der Innenstadt und an der Heidmark-Halle gegen den Parteitag plant das Bündnis „Solidarischer Heidekreis“, dem Vertreter aus dem kirchlichen Bereich, von Gewerkschaften, Initiativen, Vereinen und aus dem politischen Raum angehören.

Den Auftakt bildet am Freitag, 7. März, eine von „Omas gegen rechts“ initiierte Menschenkette unter dem Motto „1500 Menschen für 1500 Meter“– das ist etwa die Distanz vom Kirchberg bis zur Heidmark-Halle. Beginn ist um 14 Uhr, wer später dazukommt, kann sich jederzeit einreihen.

„Wir wollen den Parteitag nicht verhindern, können es auch nicht,“ sagt „Omas“-Sprecherin Lore Seidel. Die AfD habe das Recht, ihn zu veranstalten, auch wenn es bitter sei, „dass sie noch nicht verboten wurde. Aber wir wollen informieren, aufklären über die Partei, die hier tagt.“

Unter gewerkschaftlicher Federführung steht am Sonnabend die Kundgebung „Die Heide bleibt bunt“. Der Demonstrationszug startet gegen 10 Uhr vom Bahnhof zur Heidmark-Halle, wo laut DGB-Gewerkschaftssekretär Dirk Garvels fünf bis sechs Redner sprechen werden. Für den musikalischen Rahmen sorgen mehrere Akteure. Bis etwa 14 Uhr ist mit Beeinträchtigungen für den Straßenverkehr zu rechnen.

Eine offene Andacht in der St.-Dionysus-Kirche bildet am Sonntag den Abschluss der Protest-Trilogie. Er bietet ab 16 Uhr die Gelegenheit zum Austausch, gemeinsamen Liedern und Gebeten und vielleicht auch, „um Ohnmacht, Wut und Unverständnis über das, was hier geschieht, vor Gott zu bringen“, wie es Pastor Manuel Ziggel formuliert.

Ausdrücklich betonen die Vertreter der drei Veranstalter sowie Fabio Lindhorst als Sprecher des Aktionsbündnisses den friedlichen Charakter ihres Protests.

 

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