Sommerschulen an nur vier Bildungseinrichtungen
Vier Schulen im Heidekreis bieten in den Ferien extra Angebote für ihre Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Sommerschule. Von einer anderen Schule, die der Heidekreis kontaktiert hatte, hieß es, dass die Lehrerinnen und Lehrer die Ferien zur Erholung benötigten.
Die SPD-Kreistagsfraktion hatte im März den Landkreis aufgefordert, Kontakt mit den Schulen aufzunehmen, um flächendeckend kostenlose Sommerschulen zu schaffen. Ziel sollte die Entlastung der Eltern sein, aber auch, Kindern und Jugendlichen Raum zu geben, Versäumtes aufzuholen. „Die KGS Schneverdingen hat es im vergangenen Jahr sehr gut vorgemacht“, erklärte jetzt in der Sitzung des Kreis-Schulausschusses Metin Colpan (SPD). Nun seien die Sommerferien da, aber es sei nichts passiert, kritisierte er.
Allerdings habe sich keine weitere Schule auf eine entsprechende Anfrage zurückgemeldet, erklärte Landrat Manfred Ostermann. Nur die KGS, die Grund- und Oberschule in Bispingen, das Gymnasium Soltau sowie die BBS Walsrode planten Angebote in den Sommerferien. Finanziert würden die Sommerschulen aus den Grundbetragsmitteln der Schulen, bei der KGS seien das beispielsweise rund 4500 Euro.
Fördermittel direkt für Schulaktionen in den Ferien gebe es nicht, sondern nur über den Landesjugendring, der mit den örtlichen Jugendträgern entsprechende Kooperationen eingehen müsste. Die Verkehrsgemeinschaft Heidekreis übernehme aber den Transport der Kinder. Zudem könnten Schulen oder auch andere Träger in den Ferien die Sporthallen des Kreises nutzen, darüber seien die Bürgermeister informiert. Rückmeldungen habe es auch dazu nicht gegeben, so der Landrat.
„Selbstverständlich führen wir das durch. Das ist unsere Verantwortung gegenüber den Schülern“, erklärt KGS-Leiter Mani Taghi-Khani zur Mischung aus Spaß und Lernen. Aber letztlich sei es nicht richtig, dass die Schulen das selbst bezahlen müssen. „Das Geld fehlt am Ende des Tages an anderer Stelle.“
Anders als die SPD sprach sich die CDU im Schulausschuss dafür aus, dass sich solche Angebote vor Ort entwickeln müssen. Sommerschulen seien für soziale Kontakte und spielerisches Lernen der richtige Weg, der aber nicht vom Kreis vorgegeben werden sollte, so Dr. Karl-Ludwig von Danwitz. „Druck auf Schulen finden wir nicht so gut“, erklärte auch Heidi Schörken (CDU) und warb wie Colpan letztlich für 2022 um Ferienschulen auf freiwilliger Basis.
Jörg Keyßner, Dezernent der Landesschulbehörde, betonte jedoch: „Die Pädagogen brauchen Ruhe, um Kraft zu tanken für einen optimalen Start ins neue Schuljahr.“
Vom Spiel bis zum Füllen von Wissenslücken
Spielerisches Lernen steht bei der KGS Schneverdingen für Fünft- bis Achtklässler auf dem Stundenplan der „Summerschool“ vom 26. Juli bis 26. August, die Lena Bosselmann vorbereitet. Magisch wird es wieder für die Jüngeren, die von den Grundschulen kommen, mit Agnes Fach, Laura Gevers und Lisa Hundertmark: Gemeinsam mit Harry Potter soll Schulstoff aufgeholt werden.
Das soziale Miteinander steht im Mittelpunkt des Angebots des Jugendzentrums Youze, des Gymnasiums und der Therme in Soltau.
Einzig die Bispinger Schule will ganz konkret versäumten Stoff nachholen – allerdings nur innerhalb der ersten Ferienwoche, ein umfassenderes Angebot sei personell und finanziell nicht drin, so Schulleiterin Iris Wagner.
An der BBS Walsrode könnte es ein Angebot außerhalb des sonstigen Lernstoffs geben, um Lust auf Schule zu machen. Die Pädagogen haben bis zum 21. Juli Zeit, sich dazu Gedanken zu machen, so Schulleiter André Kwiatkowski.